Die AOK NordWest hat Anfang 2025 ein Modellprojekt in Schleswig-Holstein gestartet: Yoga auf Rezept. Im Rahmen des Programms können Hausärzt:innen bestimmten Patientengruppen – etwa bei Rückenschmerzen, Schlafstörungen oder Angstzuständen – präventive Yogatherapie verordnen. Die Kosten für zehn Einheiten übernimmt die Krankenkasse vollständig.
Das Projekt wird wissenschaftlich begleitet und soll zeigen, ob Yoga langfristig medizinische Maßnahmen ersetzen oder ergänzen kann. Erste Praxen in Kiel, Flensburg und Lübeck beteiligen sich – insgesamt sind 2000 Patient:innen vorgesehen.
Die Yoga-Einheiten werden von zertifizierten Lehrer:innen mit medizinischer Grundausbildung durchgeführt. Der Fokus liegt auf therapeutischer Ausrichtung, Sicherheit und individueller Anpassung. Ärzt:innen erhalten im Gegenzug Fortbildungen zur Einschätzung geeigneter Indikationen.
Die Reaktionen aus der Ärzteschaft sind gemischt: Während einige das Modell als innovative Ergänzung begrüßen, sehen andere den Mehraufwand kritisch. Patient:innen berichten hingegen durchweg positiv: Sie fühlen sich ernst genommen, ganzheitlich betreut und aktiv in die Therapie eingebunden.
Die AOK will das Modell bei Erfolg bundesweit ausrollen. „Yoga auf Rezept“ könnte ein Meilenstein für die Integration von Prävention und Bewegungstherapie in das Kassensystem sein.