Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft hat 2025 einen neuen Ernährungsleitfaden für öffentliche Kantinen veröffentlicht, der insbesondere in Behörden, Schulen und kommunalen Einrichtungen angewendet werden soll. Der Fokus liegt auf einer reduzierten Fleischverwendung, regionalen Zutaten und pflanzenbasierten Alternativen.
Konkret empfiehlt der Leitfaden, dass maximal zweimal pro Woche Fleischgerichte angeboten werden. Stattdessen sollen Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte und saisonales Gemüse die Basis der Mahlzeiten bilden. Auch nachhaltiger Fisch, Bio-Zutaten und eine deutlichere Kennzeichnung von Allergenen und Nährwerten gehören zu den Standards.
In einem Pilotprojekt wurden 20 Kantinen bundesweit begleitet – mit positiven Ergebnissen: Die Gästezufriedenheit stieg, Lebensmittelabfälle sanken und die CO₂-Bilanz konnte im Schnitt um 18 % verbessert werden.
Der Leitfaden ist freiwillig, wird aber bereits von zahlreichen Kommunen übernommen – etwa in Freiburg, Nürnberg und Rostock. Auch Kitas und Seniorenheime sollen sukzessive einbezogen werden.
Gleichzeitig gibt es Kritik: Manche Angestellte empfinden die Einschränkung als „Bevormundung“, Kantinenleiter:innen befürchten zusätzliche Kosten. Das Ministerium betont, dass es sich um einen zukunftsorientierten Impuls für klimafreundliche Ernährung handelt – nicht um ein Verbot.
Die Maßnahme könnte Vorbildwirkung entfalten – und die Kantine zum Vorreiter nachhaltiger Esskultur machen.