Supermärkte testen Künstliche Intelligenz bei der Haltbarkeitskontrolle

Mehrere deutsche Supermarktketten – darunter Rewe, Edeka und Tegut – testen 2025 den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) zur besseren Einschätzung von Haltbarkeitsdaten. Ziel ist es, unnötige Lebensmittelentsorgung zu reduzieren und gleichzeitig die Produktsicherheit zu erhöhen.

Die KI-Systeme bestehen aus Kameras, Sensoren und lernenden Algorithmen, die den Zustand von Obst, Gemüse, Milchprodukten und Fleisch erfassen. Faktoren wie Farbe, Textur, Temperaturverlauf und Geruch werden bewertet – teils mit molekularen Schnelltests.

Ein Beispiel: Ein Joghurt mit leicht überschrittenem MHD, aber intakter Kühlkette und optimaler Konsistenz kann als weiterhin verzehrbar markiert werden – statt sofort entsorgt zu werden. Die Information erscheint auf dem digitalen Preisschild mit Rabattoption.

Pilotprojekte in Frankfurt, Hannover und Leipzig zeigen bereits Erfolge: Die Lebensmittelabfälle konnten um bis zu 25 % reduziert werden. Gleichzeitig stieg das Vertrauen der Kund:innen in reduzierte Ware, wenn sie technisch „freigegeben“ wurde.

Der Handel sieht großes Potenzial – auch zur dynamischen Preisgestaltung, Lagerlogistik und Retourenvermeidung. Datenschutz und Transparenz werden ebenfalls berücksichtigt: Kund:innen können die Entscheidungskriterien der KI per QR-Code nachvollziehen.

Kritiker:innen warnen vor technikabhängigem Konsumverhalten und fordern klare gesetzliche Leitlinien. Die Politik beobachtet das Projekt – und könnte KI bald als Standardinstrument gegen Lebensmittelverschwendung einführen.

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