In einem einzigartigen Pilotversuch hat die Berliner Verkehrsbetriebe BVG gemeinsam mit der Initiative „Stille Stadt“ Yoga-Übungen in U-Bahnstationen integriert – mit dem Ziel, Pendler:innen Momente der Achtsamkeit im hektischen Alltag zu ermöglichen.
An vier stark frequentierten Stationen – darunter Alexanderplatz und Zoologischer Garten – wurden „Ateminseln“ eingerichtet: markierte Bodenbereiche mit QR-Codes, über die Nutzer:innen kurze Yoga-Videos abrufen können. Zusätzlich gibt es eine morgendliche 15-Minuten-Live-Yoga-Session mit einem Lehrerteam – kostenlos und offen für alle.
Das Konzept basiert auf Studien, die belegen, dass regelmäßige Atem- und Dehnübungen das Stresslevel deutlich senken. In einer ersten Feedbackrunde äußerten sich 87 % der Teilnehmenden positiv: Sie fühlten sich entspannter, konzentrierter und gelassener.
Kritiker bemängeln den Aufwand und den „esoterischen Touch“ im öffentlichen Raum. Die Initiatoren entgegnen, dass mentale Gesundheit ein gesamtgesellschaftliches Thema sei – gerade in einer Stadt mit hoher Taktung und wachsender Anspannung.
Sollte das Projekt weiter Zustimmung erhalten, sind Ausweitungen auf S-Bahnhöfe und Busbahnhöfe geplant. Berlin geht damit einen mutigen Schritt: Yoga wird zur urbanen Infrastruktur – sichtbar, niederschwellig und mitten im Alltag verankert.