2025 erleben Reparaturcafés in ganz Deutschland einen neuen Aufschwung. Ob kaputter Wasserkocher, eingerissene Hose oder defektes Handy – immer mehr Menschen bringen ihre Geräte, Kleidung oder Möbel zu ehrenamtlich organisierten Repair-Events, statt sie einfach zu entsorgen.
In über 500 Städten und Gemeinden finden monatliche Treffen statt, bei denen Freiwillige gemeinsam mit Besucher:innen Alltagsgegenstände wieder funktionsfähig machen. Unterstützt wird das Format von Umweltverbänden, Kirchengemeinden, Stadtverwaltungen und Initiativen wie „MehrWert NRW“.
Der Effekt ist doppelt positiv: Ressourcen werden geschont – und Wissen wird geteilt. Viele Teilnehmer:innen lernen den Umgang mit Werkzeug, Lötkolben oder Nähmaschine erst in den Cafés. Gleichzeitig entstehen soziale Begegnungsräume – generationsübergreifend, inklusiv und kreativ.
Einige Cafés entwickeln sich zu dauerhaften Treffpunkten mit Werkstätten, Leihstationen und Kursangeboten. Auch mobile Reparaturcafés – etwa in Kleinbussen oder auf Marktplätzen – werden immer beliebter.
Politisch wird diskutiert, Reparatur steuerlich zu begünstigen und Hersteller stärker zur Reparaturfähigkeit ihrer Produkte zu verpflichten. Der Boom der Cafés zeigt: Die Reparatur ist zurück – und wird Teil einer neuen Alltagskultur, die auf Kreislauf statt Konsum setzt.