Pfand auf Pizzakartons? Pilotprojekt in Hamburg

In Hamburg läuft seit März 2025 ein bundesweit einzigartiges Umweltprojekt: Pizzakartons mit Pfand. Ziel ist es, den enormen Einweg-Müll durch Lieferdienste zu reduzieren. Unterstützt von der Stadt, beteiligen sich 40 Pizzerien an dem Pilotversuch, bei dem Kund:innen ihre Pizza in stabilen Mehrwegboxen erhalten – gegen 3 Euro Pfand.

Die Boxen bestehen aus hitzebeständigem, spülmaschinenfestem Kunststoff und lassen sich bis zu 100-mal verwenden. Zurückgegeben werden können sie bei allen teilnehmenden Betrieben oder über Automaten an zentralen Orten wie Bahnhöfen und Supermärkten.

Die Idee stammt von einem Hamburger Start-up, das die Boxen produziert und ein digitales Rückgabesystem entwickelt hat. Über einen QR-Code auf der Box können Nutzer:innen ihre Pfandbons erhalten und den Standort von Rückgabestellen einsehen.

Laut ersten Erhebungen wurden bereits nach vier Wochen über 60 % der Boxen zurückgegeben. Besonders junge Menschen und Familien nehmen das Angebot gut an. Kritiker bemängeln die Logistik und den Aufwand für kleinere Betriebe, doch das Feedback überwiegt positiv.

Umweltexpert:innen begrüßen das Projekt: Allein in Hamburg landen jährlich über 1,5 Millionen Einweg-Pizzakartons im Müll – oft fettig, beschichtet und damit nicht recyclingfähig. Sollte das Modell erfolgreich sein, könnte es bundesweit Schule machen – und die klassische Pappschachtel ablösen.

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