Mittelstand fordert Bürokratieabbau – Aktionsplan vorgestellt

Der Bundesverband Mittelständische Wirtschaft (BVMW) hat im April 2025 einen umfassenden Aktionsplan zum Bürokratieabbau vorgestellt. In dem 30-seitigen Papier werden über 100 konkrete Maßnahmen gefordert – von digitalen Genehmigungsprozessen bis hin zu vereinfachten Berichtspflichten für kleine Unternehmen.

Laut Umfragen sehen sich über 60 % der mittelständischen Betriebe durch überbordende Vorschriften ausgebremst – insbesondere bei Bauanträgen, Steuermeldungen und Umweltauflagen. Der BVMW spricht von einer „Regelungsdichte, die Innovation hemmt und Existenzen bedroht“.

Besonders kleine Unternehmen mit weniger als 50 Mitarbeitenden leiden unter unverhältnismäßigem Verwaltungsaufwand, der oft personell kaum zu stemmen sei. Der Verband fordert deshalb eine „KMU-Klausel“, bei der neue Gesetze automatisch auf ihre Auswirkungen auf den Mittelstand geprüft werden müssen.

Die Bundesregierung zeigt sich gesprächsbereit und kündigte eine Taskforce für Entbürokratisierung an. Erste Modellregionen – etwa in Baden-Württemberg und Thüringen – sollen vereinfachte Genehmigungsverfahren testen.

Wirtschaftsexpert:innen begrüßen den Plan, warnen jedoch vor Schnellschüssen: „Weniger Bürokratie darf nicht zu weniger Kontrolle führen“, so ein Kommentar des DIW Berlin. Der Mittelstand bleibt damit ein wichtiger Motor der deutschen Wirtschaft – vorausgesetzt, er wird nicht durch Papierberge gebremst.

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