In Städten wie Berlin, Leipzig und Düsseldorf boomt 2025 ein neues Tourismuskonzept: Hotels speziell für Alleinreisende. Diese richten sich gezielt an Menschen, die allein reisen – ob aus Überzeugung, Lebensstil oder beruflicher Flexibilität – und dabei Wert auf Anschluss, Sicherheit und individuelles Design legen.
Die sogenannten „Solo-Hotels“ bieten Einzelzimmer mit durchdachten Grundrissen, gemeinschaftliche Loungebereiche, kommunikative Frühstückstafeln und kuratierte Events wie Stadtführungen, Abendyoga oder Kochabende. Dating ist explizit nicht das Ziel – im Vordergrund stehen Selbstfürsorge und Begegnung auf Augenhöhe.
Viele der Hotels verzichten auf anonyme Check-ins und setzen stattdessen auf persönlichen Empfang, In-House-Hosts und Community-Angebote. Auch Nachhaltigkeit spielt eine Rolle: Fahrräder zur freien Nutzung, regionale Bio-Küche und plastikfreie Zimmer sind Standard.
Die Nachfrage ist hoch – insbesondere bei Frauen zwischen 25 und 45, digitalen Nomaden, verwitweten Senior:innen und kreativen Berufstätigen. Reiseblogs und soziale Medien befeuern den Trend mit Erfahrungsberichten und Hashtags wie #SolotravelGermany oder #MeTimeHotel.
Tourismusforscher:innen sehen darin einen Wandel: Reisen allein wird enttabuisiert – und zum bewussten Lebenskonzept. Die Hotellerie reagiert – mit neuen Angeboten für Individualität und Gemeinschaft zugleich.