In Bremen sorgt eine neue Aktion für Aufmerksamkeit: Unter dem Titel „Rettet die Reste“ machen Aktivist:innen öffentlich auf die Menge genießbarer Lebensmittel aufmerksam, die täglich entsorgt werden. Dabei greifen sie auf eine provokante Methode zurück: öffentliches Kochen mit Lebensmitteln aus Containern – also dem legalen Retten weggeworfener Ware aus Supermärkten.
Die Veranstaltungen finden wöchentlich auf zentralen Plätzen wie dem Domshof statt. Vor Ort werden aus geretteten Lebensmitteln Eintöpfe, Salate und Kuchen zubereitet – kostenlos und für alle Passant:innen verfügbar. Zugleich informieren Infostände über Lebensmittelverschwendung, Haltbarkeitskennzeichnungen und politische Forderungen.
Unterstützt wird die Initiative von lokalen Foodsharing-Gruppen, Umweltverbänden und studentischen Organisationen. Auch einige Bäckereien und Gemüsehändler beteiligen sich, indem sie unverkaufte Ware zur Verfügung stellen.
Die Aktion polarisiert: Während viele Bürger:innen den Mut und das Engagement der Aktivist:innen loben, kritisieren Supermarktketten das Vorgehen als Imageschädigung. Das Bremer Ordnungsamt stellte jedoch klar, dass es sich um eine legale Protestform mit sozialem Mehrwert handelt.
Die Debatte um Lebensmittelrettung gewinnt an Schärfe – und könnte Druck auf die Politik ausüben, wie in Frankreich ein Verbot für die Vernichtung genießbarer Lebensmittel zu erlassen.