Energiepreisbremsen ausgelaufen – Industrie warnt vor Standortnachteil

Zum 1. April 2025 sind die staatlichen Energiepreisbremsen für Strom und Gas offiziell ausgelaufen. Viele Industrieunternehmen schlagen nun Alarm: Sie sehen die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland gefährdet – vor allem im internationalen Vergleich.

Besonders energieintensive Branchen wie Chemie, Stahl, Glas und Papierproduktion befürchten steigende Betriebskosten, Standortverlagerungen oder Produktionsstopps. Erste Werke in Nordrhein-Westfalen und Sachsen kündigten bereits Kurzarbeit an. Die Großhandelspreise für Strom sind innerhalb eines Monats um 18 % gestiegen.

Der BDI fordert daher eine Verlängerung der Preisdeckelung oder zielgerichtete Entlastungen für Schlüsselindustrien, etwa durch eine Industriestrompreisregelung. Auch die IG Metall warnt vor einem Verlust industrieller Kernkompetenzen.

Die Bundesregierung verweist auf das Ziel marktwirtschaftlicher Normalisierung – und sieht die Verantwortung bei den Unternehmen, sich nachhaltiger und energieeffizienter aufzustellen. Gleichzeitig wird ein Förderprogramm für betriebliche Energieeffizienzmaßnahmen angekündigt.

Die Debatte zeigt: Der Weg zur klimaneutralen Wirtschaft ist teuer und konfliktreich – und ohne flankierende politische Maßnahmen riskieren wichtige Industriezweige ihre Zukunftsfähigkeit.

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *