Deutschland hat im Februar 2025 erstmals die Führung des NATO-Südkommandos (Allied Joint Force Command South) übernommen. Die Einheit mit Sitz in Neapel ist zuständig für Einsätze in Südeuropa, Nordafrika und im Mittelmeerraum – einer Region mit wachsender sicherheitspolitischer Relevanz.
Mit dem Wechsel erhält Deutschland operative Verantwortung für Planung und Koordination multinationaler Missionen, darunter Anti-Terror-Einsätze, Seenotrettung und humanitäre Katastrophenhilfe. Die Leitung übernimmt Generalmajorin Anne Krüger – die erste Frau an der Spitze des Kommandos.
Im Mittelpunkt stehen 2025 vor allem der Schutz kritischer Seewege, Bekämpfung irregulärer Migration und die Absicherung von Energieinfrastruktur. Neue Drohnentechnologien, Frühwarnsysteme und KI-gestützte Analytik kommen dabei erstmals im großen Maßstab zum Einsatz.
Deutschland stationiert zusätzlich 400 Soldat:innen, IT-Spezialisten und Logistikteams in Italien und auf Malta. Auch der Einsatz von Schiffen der Marine wird intensiviert – vor allem bei Operationen wie „Sea Guardian“ im östlichen Mittelmeer.
Die Übernahme gilt als außenpolitischer Meilenstein: Deutschland zeigt Verantwortungsbereitschaft in einem strategisch zentralen Raum, in dem EU und NATO Interessen bündeln.
Analyst:innen sehen in der Führungsübernahme auch eine diplomatische Botschaft: Deutschland will nicht nur militärisch aufrüsten, sondern sich aktiv an Stabilisierung und Konfliktvermeidung beteiligen.