Camping in alten Industriegebieten: Pilotprojekt im Ruhrgebiet

Im Ruhrgebiet startet ein ungewöhnliches Tourismusprojekt: Ehemalige Zechengelände, Brachflächen und stillgelegte Industrieareale werden in naturnahe Camping- und Freizeitflächen umgewandelt. Unter dem Motto „Grüne Kohleplätze“ entstehen neue Lebensräume für Camper:innen, Wohnmobile und Zelturlaub – kombiniert mit Industriedenkmalpflege und Umweltbildung.

Der erste Standort – ein stillgelegtes Kokereiareal in Bottrop – wurde im Mai 2025 eröffnet. Neben Stellplätzen gibt es dort begrünte Ruheinseln, Barfußpfade, mobile Sanitäranlagen, Solarladestationen und ein kleines Besucherzentrum mit Informationen zur Geschichte des Ortes.

Die Betreiber setzen auf Kreislaufprinzipien: alte Materialien werden wiederverwendet, Bepflanzung erfolgt standortgerecht, Energie wird selbst erzeugt. Geplant sind auch Workshops zu Urban Gardening, Fotografie und Industrienatur.

Die Resonanz ist groß – vor allem bei umweltbewussten Reisenden, jungen Familien und Geschichtsinteressierten. Die Stadt Essen prüft bereits weitere Flächen, auch in Dortmund, Duisburg und Herne laufen Gespräche.

Das Projekt wird als gelungene Verbindung von Strukturwandel, Tourismus und Nachhaltigkeit gelobt – und könnte Vorbild für andere postindustrielle Regionen in Europa sein.

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