In Berlin startete im April 2025 ein Pilotprojekt zur Mehrwegpflicht in kleinen Imbissbetrieben. Ziel ist es, den enormen Verpackungsmüll in der Hauptstadt spürbar zu reduzieren. Während große Ketten bereits seit 2023 gesetzlich zur Mehrweg-Option verpflichtet sind, betrifft das neue Modell erstmals auch Betriebe mit weniger als fünf Mitarbeitenden.
Rund 150 Imbisse nehmen teil – darunter Dönerläden, Currywurststände und Asia-Snacks. Die Kund:innen können gegen Pfand Mehrwegboxen und Becher ausgeben lassen, die bei allen teilnehmenden Stellen zurückgegeben werden können. Unterstützt wird das Projekt von der Stadt Berlin, dem Mehrwegverband sowie einem Start-up, das die Rückgabe per App organisiert.
Die ersten Rückmeldungen sind gemischt. Während viele junge Menschen und Touristen das Angebot begrüßen, klagen manche Betriebe über organisatorischen Mehraufwand und höhere Kosten. Die Stadt stellt deshalb Zuschüsse für die Anschaffung der Behälter bereit und bietet Schulungen zur Umsetzung an.
Umweltverbände sprechen dennoch von einem wichtigen Schritt. Berlin produziert jährlich rund 26.000 Tonnen Einwegverpackungen im Take-away-Bereich – vor allem aus Plastik, beschichtetem Papier und Styropor. Eine flächendeckende Mehrwegpflicht könnte diese Zahl drastisch senken.
Das Projekt läuft zunächst bis Ende 2025. Sollten sich die Rückgabequoten und die Akzeptanz bewähren, könnte Berlin als erste Großstadt Deutschlands eine verpflichtende Mehrwegregelung auch für Kleinstbetriebe einführen.