Inflationsfolgen in Ostdeutschland besonders spürbar

Eine neue Studie des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle zeigt: Die Inflation 2023–2024 hat Ostdeutschland stärker getroffen als den Westen der Republik. Die Preissteigerungen bei Energie, Lebensmitteln und Mieten wirken sich dort spürbarer aus – insbesondere auf einkommensschwache Haushalte und Alleinerziehende.

Gründe sind unter anderem niedrigere Durchschnittseinkommen, höhere Heizkosten durch schlechter gedämmte Gebäude und eine geringere Verfügbarkeit von günstigen Mietwohnungen. Während in westdeutschen Ballungszentren vielerorts Sozialprogramme greifen, fehlt in ländlichen Regionen des Ostens oft die entsprechende Infrastruktur.

Die Studie fordert daher gezielte Maßnahmen: etwa regionale Inflationsausgleiche, bessere Verkehrsanbindung und Investitionen in Bildung und Energieeffizienz. Auch die Einführung einer Strompreisbremse speziell für strukturschwache Regionen wird diskutiert.

Politisch sorgt der Bericht für Bewegung: Die Bundesregierung kündigte an, ein Konzept zur „regionalen Gerechtigkeit“ aufzustellen, um bestehende Unterschiede nicht weiter zu vertiefen. Vertreter:innen ostdeutscher Länder fordern eine stärkere Berücksichtigung in der Verteilung von Fördergeldern.

Ostdeutschland braucht mehr als Symbolpolitik – es braucht strukturwirksame Investitionen, um die sozialen Folgen der Inflation abzufedern und langfristige Perspektiven zu schaffen.

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