Yoga und Inklusion: Blindenprojekt in Frankfurt gestartet

Die Frankfurter Stiftung für Blinde und Sehbehinderte hat 2025 ein bundesweit einzigartiges Projekt ins Leben gerufen: barrierefreies Yoga für Menschen mit Sehbehinderung. Das Angebot richtet sich an blinde Teilnehmer:innen aller Altersgruppen und wurde in enger Abstimmung mit Betroffenen entwickelt.

Der Yogaunterricht findet wöchentlich in speziell ausgestatteten Räumen statt. Blindenmarkierungen, taktile Hilfen und akustische Orientierungselemente ermöglichen ein sicheres Training. Die Yogalehrer:innen wurden in einem Vorbereitungsseminar für taktil verbalisierte Anleitung geschult – d. h. präzise Sprache ersetzt visuelle Demonstration.

Ergänzend werden kleine Gruppenformate angeboten, in denen die Teilnehmenden lernen, durch Körpersprache, Atmung und Muskelspannung ihre Haltung selbst einzuschätzen. Ziel ist es, mehr Selbstwahrnehmung, Vertrauen und Bewegungsfreiheit zu entwickeln – unabhängig vom Sehen.

Die Rückmeldungen sind durchweg positiv. Viele Teilnehmer:innen berichten, dass sie sich erstmals wieder aktiv und vollständig im eigenen Körper erleben – frei von Hilfsmitteln und Abhängigkeiten. Einige äußern sogar Interesse, selbst Yogalehrkräfte zu werden.

Das Projekt wird von der Stadt Frankfurt und der Krankenkasse AOK gefördert. Bei Erfolg soll es 2026 in weiteren Städten erprobt werden. Yoga wird hier zu einem Instrument gelebter Inklusion – und zeigt, wie körperliche Praxis Brücken schlagen kann.

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