Munitionsmangel: Bundeswehr bestellt Großcharge bei Rheinmetall

Nach anhaltender Kritik am Munitionsmangel in der Bundeswehr hat das Verteidigungsministerium im Frühjahr 2025 einen Rekordauftrag an den Rüstungskonzern Rheinmetall vergeben: Für über 2,1 Milliarden Euro wurden rund 700 Millionen Schuss verschiedener Munitionsarten bestellt – darunter Infanteriemunition, Artilleriegeschosse und Flugabwehrmunition.

Der Vertrag läuft über sieben Jahre und beinhaltet nicht nur Lieferung, sondern auch den Aufbau zusätzlicher Produktionskapazitäten in Niedersachsen und Sachsen. Rheinmetall kündigte an, über 800 neue Arbeitsplätze zu schaffen und Kapazitäten für NATO-Partner mit zu nutzen.

Hintergrund ist die Erkenntnis, dass moderne Landesverteidigung ohne ausreichende Munitionsreserven nicht aufrechterhalten werden kann – insbesondere angesichts leerer Lagerbestände nach Hilfslieferungen an die Ukraine.

Die Bundeswehr plant zudem neue Lagerhallen, verbesserte Sicherheitskonzepte und eine engere Vernetzung mit der zivilen Logistikbranche. Auch kleinere Mittelständler sollen eingebunden werden, um die Versorgung krisenfester und unabhängiger vom Weltmarkt zu machen.

Die Bestellung ist Teil eines umfassenden Rüstungsplans zur Steigerung der Einsatzfähigkeit. Kritiker:innen mahnen Transparenz und parlamentarische Kontrolle an – doch aus Sicht des Ministeriums ist der Schritt längst überfällig. Deutschland will künftig nicht nur zahlen, sondern liefern können.

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