Das Kommando Cyber- und Informationsraum (KdoCIR) der Bundeswehr hat 2025 in Bonn ein eigenes Ausbildungsinstitut für digitale Verteidigung eröffnet. Der „CyberCampus der Bundeswehr“ soll jährlich bis zu 600 Fachkräfte in den Bereichen Netzwerksicherheit, Cyberabwehr und Datenforensik ausbilden.
Die Einrichtung kombiniert militärische Schulung mit zivilwissenschaftlichen Modulen. Inhalte reichen von Kryptografie über OSINT-Techniken bis hin zu ethischer KI-Entwicklung für militärische Anwendungen. Kooperationspartner sind u. a. das BSI, Fraunhofer-Institute und Universitäten.
Neu ist der modulare Aufbau: Quereinsteiger:innen, zivile Expert:innen, Reservist:innen und Offiziere können individuelle Curricula durchlaufen. Simulationslabore ermöglichen praxisnahe Szenarien – z. B. Angriffe auf Energieinfrastruktur oder Desinformationskampagnen.
Die Gründung ist Teil der Strategie „Digitale Verteidigungsfähigkeit 2032“, mit der Deutschland auf zunehmende Cyberbedrohungen und hybride Konflikte reagiert. Auch NATO-Partner erhalten Zugang zum Institut, etwa für gemeinsame Übungen oder Zertifizierungsprogramme.
Laut Verteidigungsministerium ist der CyberCampus ein „Quantensprung“ für die digitale Wehrfähigkeit. Ziel sei nicht nur Abwehr, sondern auch aktives Lagebild, Prävention und Resilienzaufbau.
In Zeiten wachsender digitaler Angriffe zeigt die Bundeswehr: Digitale Kompetenz ist Teil moderner Verteidigung – und braucht eigene Strukturen und Expertise.